2 de MayoFoto: Ludoversum

2 de Mayo

Die Spieler spielen über zehn Runden entweder die Spanier oder die Franzosen beim Aufstand 2 de Mayo in Madrid. Jeder versucht, seine Siegbedingungen zu erfüllen, Kämpfe werden nach dem Mehrheitsprinzip ausgetragen.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (1 Bewertung)
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Auf einen Blick

Spieler:
für 2 Personen
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
20 - 30 Minuten
Sprache:
Anleitung oder Spielmaterial nicht in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Eroberungsspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Kriegssimulation, Neuzeit, Europa, Spanien, Landschaft

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2008

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu '2 de Mayo' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Am 2.Mai 1808 kam es in Madrid zu einer bedeutenden gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen den französischen Besatzern und der spanischen Bevölkerung. Der Aufstand gegen Napoleons Schergen konnte zwar niedergeschlagen werden, ermutigte das spanische Volk jedoch zum folgenden Unabhängigkeitskrieg.

In 2 de Mayo wird diese Schlacht nachgespielt. Aufgabe des französischen Spielers ist es, die Spanier vernichtend zu schlagen und damit zu demoralisieren. Der spanische Spieler hingegen muss versuchen, möglichst mehr Schaden anzurichten als es die Miliz 1808 geschafft hat - bevor er von Napoleons Truppen aufgerieben wird.

Das kleine Spielbrett zeigt das zeitgenössische Madrid, eingeteilt in 21 Bezirke. Dort werden einige französische und spanische Einheiten in Form von Holzwürfeln platziert. Weitere französische Verstärkung steht vor den vier Stadttoren bereit, die jedoch erst ab dem dritten Zug benutzt werden darf.

Die unterschiedlichen Voraussetzungen für beide Seiten schlagen sich in einigen Regelunterschieden und in der Siegbedingung nieder. Gespielt wird insgesamt zehn Runden, an dessen Ende abgerechnet wird. Konnte der Franzose alle spanischen Einheiten entfernen und die Bezirke an den Toren sichern ohne dabei mehr als drei Einheiten zu verlieren, hat er gewonnen. Ansonsten geht der Sieg an den Spanier.

Der Ablauf einer Runde ist für beide Seiten gleich: Aktionskarte auf die Hand nehmen Bewegungen der Einheiten auf einem Zettel notieren Bewegungen beider Seiten durchführen Kampfhandlungen auswerten

Bei jedem Punkt sind Besonderheiten zu beachten. Es gibt zwar kein Handkartenlimit, das Nachziehen von Karten ist jedoch auch keine Pflicht. Stattdessen darf kein Spieler vier Karten mehr als sein Gegner besitzen - somit ist das Blocken des Nachziehens durchaus möglich. Beide Parteien haben unterschiedliche Kartensätze zur Verfügung. Zudem befinden sich im französischen Deck Aktionskarten, die sofort ausgespielt werden müssen und manchmal positive Ereignisse für die Spanier auslösen.

Auch bei den Bewegungen gibt es Unterschiede. Spanische Kampfgruppen dürfen im Gegensatz zu ihren französischen Kollegen nicht mehr gesplittet werden. Ein Zusammenziehen einzelner Steine will somit gut überlegt sein. Dafür dürfen die Franzosen nur zwei ihre Gruppen Einsatzbefehle geben. Für Napoleons Soldaten gibt es auch keine Möglichkeit des Rückzugs. Einmal in ein Gefecht verwickelt, bleiben sie stehen und kämpfen bis zum bitteren Ende. Spanier dagegen dürfen in ein benachbartes Gebiet flüchten, müssen allerdings die Hälfte ihrer Einheiten zurücklassen.

Kampfhandlungen sind simpel durchzuführen: Wer weniger Steine im Bezirk hat, verliert einen. Es sei denn der Gegner hat doppelt so viele Einheiten vor Ort, dann gehen schon zwei dabei drauf. Bei Faktor drei werden bereits drei tapfere Soldaten niedergemetzelt, und so weiter.

Neben einigen Details gibt es auch viele Standardregeln in 2 de Mayo, die durch Ausspielen einer Aktionskarte vorrübergehend ausgehebelt werden k¨nnen. Manche erfordern bestimmte Bedingungen, zum Beispiel das Vorhandensein einer spanischen Armee auf einem bestimmten Feld. Jede Karte kann jedoch nur in einer bestimmten Phase gespielt werden, die darauf angegeben ist. Dass nach genau zehn Runden Schluß ist, daran ändern sie allerdings nichts.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat 2 de Mayo in Ausgabe 1/10 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu '2 de Mayo' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

2 de Mayo bietet ein ungewöhnliches, weil unsymmetrisches Spielerlebnis. Die unterschiedlichen Bedingungen und Regeleinschränkungen erschweren einen direkten Vergleich beider Seiten erheblich. Oder anders gesagt: Es wird einiges geboten, um verschiedene Strategien und Taktiken auszuprobieren - für beide Seiten.

Dass der Spanier keine Chance hat den Franzosen auf dem Schlachtfeld zu besiegen, ist dem historischen Rahmen geschuldet. Es gibt Spieler, die damit ein Problem haben und die Siegbedingung der Spanier als unbefriedigend empfinden. Durch die deutliche Überzahl französischer Einheiten ist es tatsächlich nicht einfach, mit den roten Spaniern erfolgreich zu sein. Dazu gehört auf jeden Fall eine grobe Vorstellung der taktischen Möglichkeiten, als auch ein konsequentes Operieren auf ein einziges Ziel hin. Der Versuch, den Franzosen bei allen drei Siegbedingungen zu behindern, ist nämlich zum Scheitern verurteilt.

Warum? Weil der Spanier schnell eingekesselt ist, trotz seiner flexibleren Befehlsgewalt. Er muss sich idealerweise bereits beim ersten Zug überlegen, ob er dem Gegner lieber ein paar Würfel wegnehmen oder bis zum Ende überleben will. Seine Bewegungen dürften sich entsprechend unterscheiden.

Auch auf französischer Seite gilt es abzuwägen: Karte nehmen, oder die eigene Überlegenheit konventionell nutzen? Ein Verzicht auf neue Karten bedeutet unter anderem den Verlust eines netten Kavallerie-Sonderszuges, verhindert aber auch das Zwangsauspielen von spanierfreundlichen Ereignissen. Auch im spanischen Deck befinden sich nette Überraschungen, darunter die Reduzierung der Siegbedingung vier gegnerische Steine entfernen zu müssen auf drei. Und das ist für den Spanier durchaus machbar. Da jedoch von den je 11 Karten in 10 Runden auch nur höchstens 10 Karten gezogen werden können, bleibt immer ein gewisses Risiko, dass die Wunschkarte leider nicht kommt.

Auch wenn es in 2 de Mayo am Ende nur um das Umherschieben von Holzwürfeln geht - die Umsetzung dieses historischen Themas in ein schnelles und kurzweiliges Brettspiel ist hervorragend gelungen. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der historische Abriss im Regelheft, der auch dem unbefleckten Leser/Spieler, der mit spanischer Geschichte bislang nur wenig Kontakt hatte, einen interessanten und lesenswerten Einstieg bietet.

Fazit
2 de Mayo ist nicht nur für Spanienkenner und Historiker eine Empfehlung wert. Die unsymmetrische Gestaltung der beiden Parteien in allen Elementen gibt dem Spiel zusätzliche Tiefe und ermöglicht mehr Variantenreichtum als herkömmliche 2-Personen-Spiele. 2 de Mayo ist ein ungewöhnliches Kriegsspiel, das mit seiner gelungenen, an historischen Fakten orientierten Gestaltung zu überzeugen weiß.

2 de Mayo Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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