CaravelasFoto: Ludoversum

Caravelas

In Caravelas wollen die Spieler die Welt entdecken. Durch Entdeckungen und Handelswaren vermehren sie ihren Reichtum, der schließlich zum Bau des Jerónimos-Kloster beiträgt.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (1 Bewertung)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen
Alter:
ab 8 Jahren
Dauer:
75 - 75 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Schiffe, Neuzeit, Europa, Portugal, Wirtschaft, Transport und Verkehr

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2010

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Caravelas' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Ende des 15. Jahrhunderts brachen zahlreiche Entdecker auf, um neue Kolonien zu finden und neue Handelsposten zu errichten. Insbesondere die Portugiesen machten sich damals einen Namen und bereisten die Welt von Madeira bis Macao. Durch Entdeckungen und Handelswaren vermehren die Spieler ihren Reichtum, der schließlich zum Bau des Jeronimos-Kloster beiträgt, das heute als Weltkulturerbe gilt.

Jeder Spieler besitzt bei Caravelas ein eigenes Tableau, das seine Flotte abbildet. Zu Beginn besteht sie aus drei Schiffen, später kann sie durch speziellen Warenverkauf um ein viertes erweitert werden. Jedes Schiff liefert drei Navigationsmarker sowie Lagerraum für zwei bestimmte Warenarten. (Wer also kein viertes Schiff erwirbt, wird zwei Sorten niemals transportieren können.)

In Spielerreihenfolge wird jede Runde mit der Flotte über die Meere gesegelt, Dabei werden Entdeckungen gemacht und Waren (praktischerweise kostenfrei) geladen. Die normale Fortbewegung von einem Seefeld zum nächsten kostet üblicherweise jeweils einen Navigationsmarker, was sich durch blaue Ereignisfelder jedoch ändern kann. Die entsprechenden Ereigniskarten haben die Spieler selbst auf der Hand und können daher entscheiden, welcher positive oder negative Effekt wann eintreten soll. Rote Ereignisfelder bedeuten schwere Unwetter in Form eines zu werfenden Würfels. Hier kann es passieren, dass eines der Schiffe im Sturm untergeht. Deutlich leichter ist die Bewegung entlang der auf dem Plan eingezeichneten Pfeile, die Winde und Meeresströmungen darstellen – sie sind nämlich komplett kostenlos. Ebenfalls kosten- und sogar risikolos sind Bonusbewegungen, die dann ausgeführt werden dürfen, wenn ein Mitspieler im selben Ozean eine blaue Ereigniskarte spielt.

Wer einen fremden Hafen „entdeckt“, darf sich bei Caravelas dort ein Denkmal setzen und die angegebene Anzahl Siegpunkte einheimsen. In den acht farbigen Hafenstädten können die entsprechenden Warensteine an Bord genommen werden. Zurück in Lissabon muss die gesamte Ladung verkauft werden. Die Waren können wahlweise Siegpunkte liefern, zum Klosterbau beitragen (nur grüner Pfeffer – bringt aber doppelte Anzahl Siegpunkte) oder ein viertes Schiff bereitstellen (für 3 Waren). Außerdem wird die Flotte wiederhergestellt, sofern es während der letzten Reise Verluste gab. Das Spiel endet am Rundenende sobald das fünfteilige Kloster fertiggestellt wurde. Für jedes errichtete Denkmal in einem (zu Spielbeginn) per „Zielkarte“ beauftragten Hafen erhält ein Spieler zusätzliche 5 Siegpunkte.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Caravelas' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Die Ähnlichkeiten mit Navegador sind schon auffällig: Hier Portugiesen, dort Spanier – doch beide segeln munter durch die Welt, entdecken fremde Häfen und besorgen wertvolle Rohstoffe. Doch Caravelas verzichtet auf jegliche Form von Kolonialpolitik und Warenhandel, sondern konzentriert sich auf die Entdeckungsreisen. Die deutlich geringere Komplexität macht die portugiesische Entdeckerversion familienfreundlicher, aber auch etwas weniger beeinflussbar.

Ein wichtiges Kernelement ist das vierte Schiff, denn es wird nicht nur für die beiden besonders wertvollen Rohstoffe benötigt (die es nur auf den Molukken und in Japan gibt), sondern erhöht auch die Reisegeschwindigkeit dramatisch. Natürlich lohnt sich eine solche Investition trotzdem nur, wenn Lissabon danach noch mindestens ein Mal mit wertvollen Waren angelaufen werden kann. Hier spielt auch die Anzahl Teilnehmer eine Rolle, denn das Kloster benötigt immer nur fünf Teile. Und die sind zu viert eben deutlich schneller zusammengetragen als zu zweit.

Eine mögliche Strategie ist es daher, schnell nach Mosambik, Brasilien und Guinea zu reisen und mit dem vierten Schiff dann erst in Richtung Asien aufzubrechen. Ohne Asien endet das Spiel ohnehin nicht, denn den für das Kloster benötigten Pfeffer gibt es nur in Indien, das mindestens von einem Spieler wenigstens zwei Mal angelaufen werden muss.

Ein weiteres interessantes Problem stellt die Ereigniskartenoptimierung dar, denn die blauen Ereignisse sind oft negativ und müssen gut dosiert und an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Wer diese Kunst beherrscht (und vielleicht noch ein wenig Würfelglück besitzt), kann sich damit einen kleinen Vorteil gegenüber seinen Kontrahenten herausarbeiten.

Fazit
Chili, Brasilholz, Elfenbein, Pfeffer, Zimt, Seide, Silber und Muskatnuss werden von den Portugiesen eingesammelt und zu leckeren Siegpunkten verarbeitet. Die Umsetzung der nationalen Entdeckerhistorie ist ein interessanter Kontrast zum anspruchsvolleren Navegador, als solcher ist Caravelas jedoch für Familien und Gelegenheitsspieler mit Drang zum Segeln und Welt-entdecken eine spanische spannende Herausforderung.

Caravelas Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
Caravelas Bild 1Caravelas Bild 2Caravelas Bild 3Caravelas Bild 4

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