Der letzte WilleFoto: Heidelberger Spieleverlag, 2014

Der letzte Wille

Die Spieler erben in Der letzte Wille einen großen Gelbetrag den sie über Aktionskarten ausgeben müssen. Dafür müssen sie gut planen, wann sie wieviele Aktionspunkte benötigen und wann sie drankommen sollten.

Bewertung

Durchschnitt: 4 von 5 (2 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 13 Jahren
Dauer:
60 - 90 Minuten
Erweiterungen:
Nachfolgespiel:
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Aktionspunktespiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Gegenwart, Gesellschaft

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2011

Anleitung herunterladen

Der letzte Wille: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Der letzte Wille' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Dein Onkel ist gestorben und möchte sein Vermögen vererben. Allerdings nicht an alle seine Verwandten, sondern nur an denjenigen, der sein Startkapital von 70 Pfund am schnellsten ausgibt. „70 Pfund“ im Spiel entspricht jedoch ungefähr einer Million Euro, und so stellt sich die Frage: Wie verjubelt man 1 Million? Man investiert, kauft, feiert… und zwar schneller und großzügiger als alle anderen.

In jeder Runde in Der letzte Wille erfolgt zunächst eine Tagesplanung, die die Anzahl neuer Aktionskarten, Botengänge und Aktionspunkte für jeden Spieler individuell und genau regelt. Dazu setzt jeder seinen Planungsmarker auf ein entsprechendes Sanduhrenfeld, wodurch ganz nebenbei auch die Spielerreihenfolge festgelegt wird. Die Boten werden benötigt, um die einzelnen Aktionsfelder des Spielplans zu nutzen: Um Karten aus der offenen Auslage zu erhalten, das eigene Spielertableau zu erweitern, Immobilienpreise zu modifizieren oder einfach so nur zur Oper zu gehen (=2 Pfund).

Karten auszuspielen und zu nutzen kostet Geld und Aktionspunkte. Manche Karten (weißer Rand, z.B. Feste, Kutschfahrten etc.) können nur einmalig genutzt werden, andere (schwarzer Rand, z.B. Ausgaben, Helfer, Immobilien) landen auf den Tableaus und dürfen jede Runde erneut aktiviert werden. Spezielle Gefährtenkarten (grauer Rand: Köche, Gäste, Hunde, Pferde) können nur zu passenden Ausgaben ergänzend gespielt werden um die Kosten zu erhöhen. So lässt sich ein Bauernhof beispielsweise mit Hund und Pferd (in dieser Reihenfolge!) schrittweise aufwerten.

Immobilien sind eine Langzeitinvestition mit einem Wertverlust bei Aktivierung. Sie müssen zum aktuellen Rückkaufwert wieder abgestoßen werden, wenn eine vorzeitige Pleite erreicht werden soll. Denn Der letzte Wille gewinnt, wer als Erster sein Kapital komplett vernichtet hat. Sollte dies nach spätestens sieben Runden noch nicht eingetreten sein, gewinnt einfach nur der ärmste Spieler.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Der letzte Wille in Ausgabe 7/11 rezensiert und umgerechnet mit 3 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Der letzte Wille' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

„Dein Onkel ist gestorben. Hurra!“ Was für eine Einleitung. Der arme Mann. Und dabei hat ihn wahrscheinlich nicht einmal jemand richtig gekannt. Doch wir wollen nicht jammern, denn die Anleitung des Spiels ist wieder einmal großartig geworden. In CGE-typischer Art wird mit Humor durch Material und Ablauf geführt, es bleiben keine Fragen offen.

Es stellt sich allerdings schnell heraus, dass Der letzte Wille eigentlich ein ganz normales Wirtschaftsspiel ist, nur eben mit negativen Vorzeichen. Die erzielten „Gewinne“ sind also negativ. Die Grundmechanismen sind jedoch bekannt: Es müssen kurzfristige und langfristige Investitionen getätigt werden, wobei die langfristigen in der Regel etwas weniger lukrativ sind, dafür jedoch für eine bessere Planbarkeit sorgen. Es empfiehlt sich –wie in der Realität- ein gesunder Mix aus beidem: ein paar Langzeitinvestments, die punktuell mit überschüssigen Aktionspunkten durch spontane Ausgaben ergänzt werden. Immobilien sollten natürlich so früh wie nur möglich erworben werden, um die Rendite zu maximieren.

Eine mögliche Optimierungsstrategie ist es, spezielle Gefährten zu erwerben und sich auf dazu passende Investitionen zu konzentrieren. Dies setzt natürlich voraus, dass die Mitspieler dies zulassen –sodass die Spielerreihenfolge punktuell im Laufe des Spiels sehr wichtig werden kann.

Elegant gelöst ist die Aktivierung von Karten auf den Spielertableaus, denn diese müssen nicht zur Seite gedreht werden, wie in anderen Spielen üblich. Stattdessen werden die Karten einfach einen Zentimeter nach unten geschoben, sodass auf dem Tableau eine entsprechende Anzeige sichtbar wird. Das Anstoßen der Tableaus sollte dabei natürlich vermieden werden.

Fazit
Beim Letzten Willen funktioniert die Wirtschaft einmal anders herum: Durch Investitionen sollen möglichst hohe Verluste erzielt werden. Das funktioniert praktisch genauso gut, ist jedoch thematisch unterhaltsam und technisch elegant umgesetzt. Zudem ist dies einmal eine „Wirtschaftssimulation“, die auch optisch höheren Ansprüchen gerecht wird. Ob es zu diesem Onkel auch noch eine Tante gibt?

Der letzte Wille Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Heidelberger Spieleverlag, 2014
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