FortunaFoto: Verlag

Fortuna

Die Spieler buhlen bei Fortuna um den Einfluss im alten Rom. Sie müssen sich immer wieder entscheiden, welche von ihren drei Aktionskarten sie nutzen wollen – und diese anschließend einem Mitspieler geben.

Bewertung

Durchschnitt: 3.7 von 5 (6 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
60 - 75 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Auf-die-Hand-Spiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Altertum, Europa, Italien, Landschaft, Städte und Siedlungen

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2011

Anleitung herunterladen

Fortuna: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Fortuna' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Fortuna spielt im alten Rom, in dem die Spieler versuchen durch die Gunst des Imperators und das Ansammeln von Privilegien den größten Einfluss zu erlangen. Beides erfordert jedoch einen kontinuierlichen Nachschub an Wasser, Getreide und/oder Wein sowie ab und zu ein paar Sesterzen, sodass die Spieler ihre wirtschaftliche Entwicklung nicht aus den Augen verlieren dürfen. Die Herausforderung liegt in der passenden Planung der durchgeführten Aktionen, denn der Aktionskarten-Pool steht grundsätzlich allen Spielern zur Verfügung.

Der Zug eines Spielers besteht bei Fortuna  im Wesentlichen aus nur zwei Teilen: dem Ausführen einer Aktion (plus ggf. einer zweiten durch Abgabe eines Legionärs) und dem Erlangen kaiserlicher Gunst (um auf dem Weg nach Rom voranzukommen). Werden im Laufe des Spiels spezielle Gebäude errichtet, müssen entsprechende Boni beachtet werden.

Insgesamt gibt es zwölf verschiedene Aktionskarten, die jedoch auf die vier Seiten des Spielplans verteilt und damit einzelnen Spielern zugewiesen sind. Wer am Zug ist, kann daher nur eine seiner drei Karten benutzen. Anschließend muss er diese mit einer fremden, offenen Aktionskarte austauschen und verdeckt bei sich ablegen. Auf diese Weise kann eine Aktion für die nächste Runde gesichert werden. Eine der zwölf Aktionen ermöglicht aber auch (gegen Bezahlung) die Nutzung einer fremden Aktionskarte. Mit den anderen erhalten die Spieler unter anderem Wasser-, Getreide- oder Weinwürfel, Geld (meist gegen Rohstoffe), Legionäre (gegen Geld), Vestalinnen (gegen viel Geld) oder zusätzliche Würfel (gegen Vestalinnen).

Die vorhandenen Würfel werden dann geworfen und das höhere Ergebnis zur Gunstermittlung herangezogen. Auf dem Spielplan befinden sich nämlich genau sechs Gunstkarten, die einen entsprechenden Mindestwert erfordern. Die 5er Karte kann also nur mit einer 5 oder 6 benutzt werden, die 1er dagegen immer. Allerdings pro Runde immer nur ein Mal, sodass die Spielerreihenfolge einen entscheidenden Einfluss hat. Eine Gunstkarte zu nutzen bedeutet etwas abgeben zu müssen (1 Wasser, 1-2 Getreide, 1-2 Wein, 1 Legionär, 0 Hochzeitsring, 0 Vestalinnen) und dafür auf dem Weg nach Rom vorwärts zu ziehen. Wem die Ressourcen zur Bezahlung fehlen, muss zur Strafe Steuern bezahlen oder sogar ein Feld zurück gehen.

Befanden sich auf der ausgeführten Gunstkarte Privilegienmarker, dürfen Privilegienkarten gezogen und eine davon behalten werden. Damit ist es möglich, zusätzliche Rohstoffe zu erhalten, auf dem Weg nach Rom vorwärts zu ziehen oder bei der Endwertung weitere Siegpunkte zu erhalten. Neben diesen Privilegien-Punkten zählen sonst nämlich nur noch die zurückgelegten Felder als Punkte. Dies sind maximal 15 für alle diejenigen, die bis in den Palast ziehen konnten. Wer sich jedoch zu diesem Zeitpunkt noch außerhalb der Stadt befindet (weniger als 10 Punkte), scheidet aus und kann nicht gewinnen.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Fortuna in Ausgabe 5/11 rezensiert.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Fortuna' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Meinung

Schief geschnittene Spielertableaus mit Farbspritzern, dünne Karten, unsauber verarbeitete Holzwürfelchen, die noch entgratet werden müssen –„made in China“ eben. Im Kontrast dazu wirken die tollen Grafiken eines Franz Vohwinkel geradezu verschwenderisch. Insgesamt ist die Materialqualität angesichts des nicht gerade niedrigen empfohlenen Verkaufspreises jedoch enttäuschend.

Sehr interessant gestaltet sich dagegen der Spielablauf, denn es gibt immer mehrere mögliche Aktionen, die gewinnbringend erscheinen. Manche Privilegien liefern Siegpunkte für bestimmte Ressourcen, sodass ein rechtzeitiges Investieren sinnvoll ist. Ansonsten werden die Rohstoffe hauptsächlich zur Finanzierung der kostenspieligeren Aktionen benötigt. Gebäude kosten Geld, Legionäre ebenso. Und ganz besonders die Vestalinnen. Die sind dafür aber auch ganz besonders lukrativ, da sie per Gunst bis zu drei Schritte Richtung Rom führen können –und das ganz ohne Rohstoffe abgeben zu müssen. Doch geplante Strategien können auch in die Hose gehen und durch Zufall komplett ausgehebelt werden. Wer beispielsweise zu Beginn seine Bemühungen auf die Aktionen Hochzeit und Tempelbau konzentriert, ist in den Folgerunden darauf angewiesen die 5er Gunst auch nutzen zu dürfen um nicht erheblich zurückzufallen. Kommt ein Mitspieler dem jedoch wiederholt zuvor, war die Investition vergebens. An dieser Stelle zeigt sich, wie mächtig die Spielerreihenfolge ist. Jedenfalls bei voller Besetzung.

Apropos volle Besetzung: Mit vier Spielern ist die angegebene Spielzeit von 60 Minuten auch nicht zu erreichen, hier sind eher 90 realistisch. Denn ein Spielzug lässt sich immer nur teilweise planen, die meiste „Arbeit“ besteht im Suchen und Analysieren der benutzbaren sowie der zum Tauschen zur Verfügung stehen Aktionskarten. In der ersten Partie ist dies etwas unübersichtlich, richtig flüssig wird es jedoch nie. Noch chaotischer geht es in der Anleitung zu, die in ihrem ersten Satz erklärt, wie das Spiel endet. Das erinnert an Microsoft Windows: Start -> beenden. Doch damit nicht genug, ein wesentlicher Teil der Spielregeln sind in der separaten Vorbereitungsübersicht versteckt und manche Folgeaktionen/Strafen werden beschrieben, bevor erklärt wird, unter welchen Umständen es überhaupt dazu kommt.

Fazit

Fortuna erfordert etwas Einarbeitungszeit. Zeit, um die Abläufe zu verstehen und Zeit, um die passenden Aktionen auszusuchen. Und Nachsicht. Nachsicht für die nicht überzeugende Materialqualität und Nachsicht für die Mitspieler, die fieserweise gerade erneut die letzten akzeptablen Günste in Anspruch genommen haben. Doch wer vorsorgt und sowohl stets ein paar Rohstoffe zur Bezahlung übrig hat, als auch rechtzeitig die Fortuna-Startspieleraktion wählt, der bleibt vor bösen Überraschungen verschont. Wer dieses Risikomanagement einigermaßen in den Griff bekommt, findet schnell Gefallen an den Handlungsmöglichkeiten, die Fortuna bietet.

Fortuna Bild 1 Der Spielplan. (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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