Ganjifa
Ganjifa ist ein indisches Kartenspiel mit 96 kreisrunden Spielkarten. In jeder der acht Spielfarben (Taj, Safed, Shamsher, Gulam, Chang, Surkh, Barat und Qimash) gibt es 12 Karten mit festgelegter Reihenfolge.Bewertung
Auf einen Blick
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Kurzanleitung
Diese Kurzanleitung zu 'Ganjifa' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.
Ganjifa ist ein indisches Kartenspiel mit 96 kreisrunden Spielkarten. In jeder der acht Spielfarben (Taj, Safed, Shamsher, Gulam, Chang, Surkh, Barat und Qimash) gibt es 12 Karten mit festgelegter Reihenfolge.
Die Karten werden auf dem Tisch durcheinandergemischt und unter den Spielern verteilt. Wird tagsüber gespielt, beginnt der Besitzer des Surkh-Raja, ansonsten der des Safed-Rajas. Bei den Rajas handelt es sich um die höchsten Karten der Spielfarben, gefolgt von den Ministern und den Zahlenkarten in Reihenfolge. Der Startspieler spielt zusätzlich noch eine seiner höchsten Zahlenkarten. Die Mitspieler müssen nun zwei niedrige Zahlenkarten abwerfen, um dem Startspieler zu seinen ersten beiden Stichen zu verhelfen.
Danach legt dieser alle seine Karten aus, die nicht übertrumpft werden können –auch hier müssen wieder entsprechend viele Karten der Mitspieler abgeworfen werden. Danach muss der aktive Spieler seine niedrigste Karte ausspielen –dieser Stich geht dann an einen Mitspieler, der wiederum mit seinen höchsten Karten punkten kann. Dabei gilt stets: Es herrscht Bedienzwang, wenn nur eine einzelne Karte gespielt wird.
Ganjifa gewinnt, wer die meisten Stiche sammeln konnte. Verschiedene Varianten erlauben auch Teamspiel (Dugi) oder Reihenfolgenwechsel der Zahlenkarten (Modul-Ganjifa). Außerdem lassen sich mit den Karten auch ganz andere indische Spiele ausprobieren (Nakash, Komi).
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Ganjifa' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Meinung
Die Karten fühlen sich an wie extrem dünne Bierdeckel –und so spielen sie sich auch. Dass auch ein Dutzend dieser Kartensätze in den Karton gepasst hätten, sei mal ganz am Rande erwähnt. Das Problem ist nämlich gar nicht so sehr das Material, sondern die (in diesem Fall leider zu originalgetreue) Darstellung. Raja und Minister sind in allen Spielfarben (die im Übrigen allesamt in Erdtönen gehalten sind) recht ähnlich und Zahlen vermisst man gänzlich. Stattdessen müssen merkwürdige Symbole gezählt werden –und ob da nun neun oder zehn baumstammartige Striche abgebildet sind –wer erkennt das schon auf den ersten Blick?
Da alle Karten verteilt werden, bedeutet sie im Extremfall –also zu zweit- 48 Handkarten zu erhalten. 48 Karten, die irgendwie begutachtet, sortiert und später wiedergefunden werden wollen. Hm. Sorry, aber das ist kaum spielbar. Besonders merkwürdig: Die (ebenso wie das entscheidungslose Abtauschen) sinnfreien Regelpassagen, die bestenfalls zur Verwirrung beitragen. Warum um alles in der Welt soll denn tagsüber anders gespielt werden als nachts? Und warum nicht gleich noch eine Ausnahme definieren für donnerstags in Vollmondnächten?
Ärgerlicherweise sind die beiden im Anhang beschriebenen Spiele Nakash und Komi (beide sehr ähnlich) viel interessanter als Ganjifa. Diese hätten in den Vordergrund der Box gestellt werden sollen.
Fazit
Ganjifa bedeutet weitestgehend festgelegtes Abtauschen, das Arbeit bereitet, aber keinen Spaß. Erfreulicherweise liefert die Anleitung gleich noch zwei weitere Spiele für diesen Kartensatz –und diese beiden machen deutlich mehr Spaß. Also: Nicht ärgern, sondern alles ausprobieren!
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