Im Wandel der ZeitenFoto: Ludoversum

Im Wandel der Zeiten

Deine Zivilisation befindet sich Im Wandel der Zeiten. Die Spieler führen ihre Nation durch die Geschichte und sammeln dabei Kulturpunkte durch Literatur, Theater, Religion, Gebäude und große Anführer.

Bewertung

Durchschnitt: 3.9 von 5 (7 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
180 - 240 Minuten
Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2009 (Rang: 8)
Spielfamilie:
Im Wandel der Zeiten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Erde, Gesellschaft, Gesellschaftsentwicklung

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2008

Forumsbeiträge

Weitere Auflagen

Through the Ages: A Story ...

Through the Ages: A Story of Civilization
Jahr: 2006
Land:   CZ
Verlag: Czech Games Edition

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Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Im Wandel der Zeiten' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Führe Deine Zivilisation durch den Wandel der Zeiten und sammle Kulturpunkte durch Literatur, Theater, Religion, Gebäude und große Anführer.

Je nach Motivation und verfügbarer Zeit können eine Einstiegs-, eine Fortgeschrittenen-, oder eine Expertenversion gespielt werden. Diese dauern etwa 2, 4 bzw. 6 Stunden und bauen aufeinander auf, sodass mit einer Einstiegspartie das Grundkonzept erlernt werden kann. Der Zug eines Spielers besteht dabei immer aus den gleichen Abläufen: Auffüllen der Auslage, Durchführung von Aktionen und schließlich Produktion und Versorgung.

Neben wenigen militärischen Optionen (Einheit aufstellen, verbessern oder auflösen) gibt es bei Im Wandel der Zeiten vielfältige Zivilaktionen zur Auswahl. Beispielsweise kann die Bevölkerung vermehrt, Minen, Farmen, städtische Gebäude oder Weltwunder errichtet oder ein Anführer ins Spiel gebracht werden. Minen produzieren Baustoffe, die fast überall benötigt werden –ebenso wie Arbeiter, die die Minen und Farmen bevölkern müssen. Und diese Arbeiter müssen wiederum durch Farmen ernährt werden, sonst droht eine Hungersnot am Ende des Zuges.

Die einzelnen Einrichtungen können auch technologisch verbessert werden, um einen höheren Ertrag abzuwerfen. Dafür muss die entsprechende Technologiekarte zunächst erworben und dann gegen Zahlung von sogenannten Technologiepunkten ausgespielt werden. Technologiepunkte verhalten sich ähnlich wie Kulturpunkte: Für bestimmte Einrichtungen –z.B. Bibliotheken- gibt es ein regelmäßiges „Einkommen“ solcher Punkte, die auf einer separaten Leiste des Spielplans gesammelt werden. Doch im Gegensatz zur Kultur werden diese Technologiepunkte für den Fortschritt ausgegeben.

Anführer und Weltwunder bringen dem jeweiligen Volk spezielle Vorteile, verhalten sich aber ebenfalls unterschiedlich: Während beliebig viele Weltwunder errichtet werden dürfen (aber immer nur eins gleichzeitig!), kann kein Volk über mehr als einen Anführer verfügen. Dafür dauert der Bau eines Wunders auch länger, nämlich gleich mehrere „Bauaktionen“. Wie viele Aktionen (wirtschaftlich und militärisch) einem Volk insgesamt zur Verfügung stehen, hängt wiederum von der jeweiligen Regierungsform ab. Zwar lässt sich das gesamte Spiel in der „Anarchie“ bestreiten, doch bringen andere Formen mehr Vorteile. Der Wechsel einer Regierungsform –den Erwerb der entsprechenden Karte vorausgesetzt- ist sowohl auf friedlichem Wege (=billiger) oder per Revolution (=schneller) möglich.

Zusätzlich gibt es bei Im Wandel der Zeiten auch jede Menge Aktionskarten, die gezielt eingesetzt werden können und entweder weitere Möglichkeiten bieten, oder Standardaktionen verstärken. Im Fortgeschrittenspiel gesellen zusätzliche Militärkarten hinzu, politische Aktionen erweitern das Handlungsspektrum. Hier spielt nun auch die Zufriedenheit der Bevölkerung eine größere Rolle, sowie die Korruption. Es können Armeen geformt werden und manche Dinge veralten im Laufe der Zeit. Im Expertenspiel können schließlich auch ganze Kriege geführt werden. Während das Einführungsspiel über die Antike nicht hinaus kommt, endet das Spiel für Fortgeschrittene erst gegen Ende des Mittelalters. Experten dagegen kommen in den Genuss der Technologien, Wunder und Anführer der Moderne.

Das Spiel endet bei allen Varianten mit der Runde, in der die letzte Karte in die Auslage gelegt wird. Wer dann die meisten Kulturpunkte gesammelt hat, gewinnt.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Im Wandel der Zeiten' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Im Wandel der Zeiten verzichtet auf eine Weltkarte und beschränkt sich auf einen riesigen Satz Spielkarten sowie einem Übersichtsbrettchen für jeden Spieler. Der große Spielplan dient ebenfalls nur zur Anzeige der verschiedenen Punktemarker –und als Platzhalter für die Kartenauslage. Was in diesem Fall sogar sinnvoll ist, denn nicht alle ausliegenden Karten kosten gleich viel: Je länger eine Karte ausliegt, desto weiter rutscht sie nach links –und kostet entsprechend weniger. Da ist ein kleiner Aufdruck „1 Aktion“, „2 Aktionen“, … schon sehr praktisch.


Noch teuerer sind Weltwunder, die mal locker 10 Aktionen kosten können. Manche lohnen sich aber auch. Z.B. Fast-Food-Ketten. Die gibt’s zwar erst in der Moderne, eignen sich aber hervorragend zur Massenverpflegung. Was an Fast Food ein Weltwunder sein soll? Gute Frage. Vielleicht dass es ein Wunder ist, dass dieses Junk Food überhaupt gegessen wird? Man weiß es nicht - und baut lieber die Pyramiden. Sind ja auch viel schöner anzusehen.

Schöner anzusehen sind sicherlich auch viele Miniaturen auf einer großen Weltkarte. Aber die gibt es hier nicht. Trotzdem funktioniert das Ganze erstaunlich gut, selbst bei der Vielzahl von Karten wird die eigene Auslage nie unübersichtlich. Etwas schwieriger dagegen ist ein gutes Ressourcenmanagement auf die Beine zu stellen, weil Wachstumsprozesse für die Folgezüge mit bedacht werden müssen. Und da die Spielsteine begrenzt sind, darf auch nicht unbegrenzt produziert werden! Wer also seine Rohstoffe nicht verbaut, kann früher oder später keine neuen mehr produzieren. Manchmal ergibt sich auch ein Lagerungsproblem – spätestens dann lernt der Spieler die Vorzüge von Technologieupgrades kennen.

Das schönste an Im Wandel der Zeiten ist: Es gibt relativ wenig komplexe Abhängigkeiten zwischen den vielen Karten. Die Funktionen sind selbsterklärend und gestatten somit auch Einsteigern innerhalb nur einer einzigen Partie den Grundmechanismus zu überblicken. Im Zweifelsfall hilft die klar gegliederte und umfassende Anleitung weiter. 

Um die volle Dröhnung Civilization Im Wandel der Zeiten zu erleben, muss allerdings die Expertenversion gewählt werden. Denn erst mit den modernen Errungenschaften kommt das Salz in die Suppe, das die Spieler ihre Zivilisation auch schmecken lässt. Und das kostet Zeit. Leider etwas zu viel Zeit für die meisten. Um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, sollte für Anfänger mit etwa 1 Stunde pro Spieler und Zeitalter gerechnet werden. Macht insgesamt 2 bis 12 Stunden. Profis schaffen es ganz gewiss auch in der halben Zeit. Oder zumindest fast. Aber dafür spielt es sich auch zu zweit ganz hervorragend.

Fazit

Zivilisationsspiele sind episch. Weil sie es wohl sein müssen. So auch Im Wandel der Zeiten, das sich im Vergleich zu Vorgängern wie Civilization oder Civilization Das Brettspiel auch mit wenig Teilnehmern sehr gut spielen lässt. Statt Miniaturen und Countern werden Massen von Karten gemanagt. Doch hinterher überwiegt auch hier das Gefühl, „etwas Großes“ geleistet zu haben. Für Spieler mit viel Zeit deshalb klar empfehlenswert!

Im Wandel der Zeiten Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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