JuntaFoto: Pegasus Spiele, 2014

Junta

In der fiktiven Republica de las Bananas versuchen die Minister in Junta Entwicklungsgelder auf ihre schweizer Bankkonten einzuzahlen. Das hat Intrigen, Mauscheleien, Absprachen, Putsche und Exekutionen zur Folge...

Bewertung

Durchschnitt: 3.9 von 5 (24 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 7 Personen, besonders gut mit 6 Spielern
Alter:
ab 16 Jahren
Dauer:
180 - 400 Minuten
Spielfamilie:
Junta
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Gegenwart, Südamerika und Mittelamerika, Gesellschaft

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2013

Forumsbeiträge

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Weitere Auflagen

Junta

Junta
Jahr: 1985
Land:   DE
Verlag: ASS Altenburger

Junta

Junta
Jahr: 2007
Land:   DE
Verlag: Pegasus Spiele

Anleitung herunterladen

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Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Junta' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.


Irgendwo in einer Bananenrepublik in Mittelamerika: El Presidente verteilt zum fünften Mal in Folge die Entwicklungsgelder an seinen Staatsapparat. Dem Innenminister zahlt er am meisten, denn es ist immer gut, die Staatspolizei auf seiner Seite zu haben und weniger Attentate fürchten zu müssen. Marine und Luftwaffe müssen dieses Mal mit etwas weniger Geld als gewöhnlich auskommen, denn erstens waren die Entwicklungsgelder dieses Jahr nicht so üppig, zweitens steht dem Präsidenten natürlich der größte Anteil zu und drittens musste den drei Armeegenerälen schließlich auch etwas gezahlt werden.

Doch fünf Jahre Frieden sind eindeutig zu viel, weshalb sich der Befehlshaber der zweiten Armeedivision zu einer Revolte entschließt. In einem kurzen Staatsstreich besetzen seine Truppen gemeinsam mit dem Marinecorps und den Einheiten der dritten Armeedivision sowie einer Gruppe aufständischer Studenten den Rundfunksender und den Präsidentenpalast. Dank tatkräftiger Unterstützung der Luftwaffe, die sich dem Aufstand anschließt und das halbe Stadtviertel wegbombt, gelingt der Coup, da die wenigen verbliebenen staatstreuen Einheiten nicht mehr die Mehrheit der fünf wichtigen Gebäude kontrollieren.

Die Rebellen-Junta wählt jedoch nicht ihren Anführer zum neuen Präsidenten, sondern den Luftwaffenkommandanten. Vermutlich hat er einfach die besseren Versprechungen für die künftigen Posten in der Regierung gemacht. Und vertrauenswürdiger ist er selbstverständlich ebenso!

Nach der obligatorischen Exekution des alten Präsidenten werden die Familiengeschäfte vom nächstrangigen Clanmitglied übernommen, sodass kein Spieler dabei ausscheidet. Hätte sich El Presidente nur dazu entschieden, noch schnell zur Bank zu gehen und seine gesammelten Einkünfte der letzten drei Jahre auf sein Schweizer Konto transferiert, dann hätte der Clan diesen Betrag nun sicher gehabt. So jedoch ist alles verloren! Umso ärgerlicher, da am Ende nur der Kontostand über Sieger und Verlierer entscheidet! Also warum nicht schnell noch einen Attentäter anheuern und dem (nun ehemaligen) Revolutionsführer bei seiner Freundin auflauern? Hoffentlich hat er nicht seinen Leibwächter dabei?

Nein, das Spiel ist ganz gewiss nicht politisch korrekt. Aber herrlich zynisch, fies und gemein! Das immer wiederkehrende Feilschen um Posten und Einkünfte, das Abwägen der Risiken ob der Zeitpunkt für die nächste Revolution schon geeignet ist und genügend Spieler mitmachen, das hinterlistige Assassinieren von Mitspielern mit zu viel Einfluss oder Geld, all das macht den Reiz des Spiels aus.

Lange Zeit war es nicht mehr im Handel erhältlich, jedenfalls nicht in deutscher Sprache. Die Neuauflage von Pegasus entspricht der überarbeiteten dritten Auflage der US-Version von West End Games und ist optisch als ausgesprochen gelungen zu bezeichnen. Ein großer, bunter Spielplan mit vielen detailverliebten Zeichnungen sowie viele gemeine Aktionskarten, die jederzeit zum Losspielen auffordern. Die lange Spieldauer von etwa drei Stunden geht zwar schnell vorbei, ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Umso schlimmer, da Junta erst mit mindestens fünf Spielern beginnt richtig Spaß zu machen, am besten ist sogar die Vollbesetzung.

Doch selbst obwohl Junta ein Spiel für eher ausdauernde Mitspieler ist und deshalb seltener auf den Tisch kommt, ändert dies nichts an den Qualitäten dieses vorzüglichen Funspiels. Hurra, Junta ist wieder da! Danke, Pegasus!

 

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Junta in Ausgabe 4/86 rezensiert.

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Junta Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Pegasus Spiele, 2014
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