KashgarFoto: Franckh-Kosmos Verlag, 2014

Kashgar

Bei Kashgar bauen die Spieler sich drei Karten-Karawanen. Sie können immer nur die Aktionen der vordersten Karte einer Karawane nutzen. Haben sie das gemacht, wandert die Karte wieder ans Ende der Karawane.

Bewertung

Durchschnitt: 4 von 5 (2 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
45 - 60 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Kartenspiel, Deckbauspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Mittelalter, Asien, Wirtschaft, Warenhandel und Warenaustausch

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Verlag:
Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2013

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Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Kashgar' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Bei Kashgar bauen die Spieler sich drei Karten-Karawanen. Sie können immer nur die Aktionen der vordersten Karte einer Karawane nutzen. Haben sie das gemacht, wandert die Karte wieder ans Ende der Karawane.

Jeder Spieler startet bei Kashgar mit drei Patriarchen, die nebeneinander ausgelegt werden und einzelne Karawanen anführen. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, zwei Karten zu ziehen und eine davon - sowie sich selbst - an das Ende der eigenen Karawane einzureihen. Es kann aber auch auf das Ziehen verzichtet werden – dann wird aus dem Patriarchen eine Matriarchin (Rückseite), die sich stattdessen aus dem Ablagestapel eine Karte auswählen darf. Sobald sie an die Reihe kommt. Denn wer am Zug ist, führt nur genau eine Aktion aus, und zwar die einer Person, die in ihrer Karawane ganz vorne liegt. Je länger eine solche Reihe wird, desto länger dauert es folglich, bis eine bestimmte Person erneut genutzt werden kann.

Die meisten Charaktere bieten sogar zwei verschiedene Aktionsmöglichkeiten zur Auswahl an. Manche (besonders mächtige) sind rot hinterlegt, was den Charakter nach Ausführung flüchten lässt -nicht auf den Ablagestapel, sondern gleich ganz aus dem Spiel. Manche Funktionen dienen dazu, Karawanenreihenfolgen zu verändern, zu reduzieren oder (geringfügig) bei den Mitspielern Einfluss zu nehmen. Die meisten aber beschäftigen sich mit dem Erwerb von fünf verschiedenen Gewürzen, Gold und Mulis. Diese Ressourcen werden auf einem Tableau festgehalten und sind erforderlich, um Aufträge zu erfüllen. Für gesammelte Auftragskarten (sowie manche Charaktere) gibt es nämlich Siegpunkte. Kashgar endet, wenn ein Spieler mindestens 25 Punkte erreicht hat.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Kashgar in Ausgabe 7/13 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Kashgar' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Zwischen drei Karten wählen und eine einzelne Aktion ausführen – das bedeutet einfachen Zugang zum Spielmechanismus. Und dieser hat es in sich, denn durch die vielen verschiedenen Charaktere und Aktionsvarianten entwickelt sich jede Partie völlig anders. So lassen sich ertragreiche, lange Karawanen bauen, aber auch Ketten auf nur eine Karte reduzieren – was die Wartezeit dann praktisch auf Null reduziert. Bei allen Deckbaustrategien darf jedoch der Wirtschaftsaspekt nicht außer Acht gelassen werden, denn gewinnen kann nur, wer ordentlich Punkte sammelt. Und dafür werden Rohstoffe (hier: vor allem Gewürze, aber auch Gold und Mulis) benötigt. Bei unglücklicher Kartenverteilung im Stapel und unaufmerksamer Spielweise kann es daher durchaus passieren, dass man sich eine perfekte Kombination aus Kurz-Karawanen bastelt, ohne jemals an auch nur einen einzigen Rohstofflieferanten zu gelangen.

Im (zu Beginn empfehlenswerten) Basisspiel ist die Interaktion zwischen den Spielern so gut wie nicht vorhanden. Dies bedeutet allerdings auch keine Wartezeiten, da die Züge üblicherweise sehr schnell geplant und durchgeführt sind. Mit Hinzunahme der Sondercharaktere ändert sich dies ein wenig: Jetzt können Rohstoffmengen an die Lager der Konkurrenz angepasst und die Mitspieler zu Zwangsabgaben verdonnert werden. Mit diesen Karten wird es interessanter, auch die Karawanen und Gewürzbestände der Mitspieler im Auge zu behalten – gleichwohl ist es nicht dramatisch, wenn darauf verzichtet wird. (Es ist aber zu erwarten, das der Anteil interaktiver Karten durch folgende Erweiterungen noch gesteigert wird.)

Kashgar hat übrigens eine lange Entwicklungszeit (10 Jahre!) hinter sich. Trotz aller Ähnlichkeiten mit erfolgreichen Titeln der letzten Jahre besitzt es eine eigenständige Mechanik und erfordert neue Strategien und Taktiken, bei denen mehrere Mini-Decks (Karawanen) parallel entwickelt werden müssen. Als kleiner Kritikpunkt mag angeführt werden, dass die Punktezählerei etwas mühselig ist. In Anbetracht des immer spannenden Spielverlaufs fällt dies jedoch nicht ins Gewicht.

Fazit

Kashgar ist ein Knaller: Es vereint die Vorzüge von Dominion und Agricola, kommt jedoch gleichzeitig ohne planungsbedingte Grübeleien aus. Es gibt weniger Entscheidungszwänge, keine Kettenreaktionen und eine niedrigere Einstiegshürde – und trotzdem ist es genauso abwechslungsreich und spannend. Deshalb gibt es von unserer Seite einen uneingeschränkten Kauftipp für alle Familien- und Vielspieler!

Kashgar Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Franckh-Kosmos Verlag, 2014
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