Manitou
Jeder Spieler stellt bei Manitou aus seinem Kartendeck einen Jagdtrupp zusammen, um Büffel zu erbeuten und gegnerische Indianer zu fangen. Wer seine Karten am geschicktesten auf die drei Jagdzeiten verteilt, gewinnt.Bewertung
Auf einen Blick
Spiel des Jahres: Empfehlungsliste 1997
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Kurzanleitung
Diese Kurzanleitung zu 'Manitou' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.
Es ist Jagdzeit. Jeder Spieler stellt aus seinem Kartendeck einen Jagdtrupp zusammen, um die fettesten Büffel zu erbeuten und gegnerische Indianer als Gefangene zu nehmen. Wer seine Karten am geschicktesten auf die drei Jagdzeiten verteilt und damit die meisten Punkte erspielt, gewinnt das Spiel … mit Manitous Hilfe.
Zu Beginn werden bei Manitou drei Büffelplätze ausgelegt. Anschließend wählt jeder Spieler acht seiner Karten für die erste Jagdsaison aus und nimmt die obersten drei Karten auf die Hand. Ausnahme ist der Geber, der nur sieben Karten auswählen darf. Dafür hat er aber den Vorteil, als letzter Spieler seine Karte legen zu dürfen und kann sich somit den Gegebenheiten anpassen, weil er die bereits ausgespielten Karten der Mitspieler kennt und entsprechend reagieren kann.
Das Kartendeck jedes Spielers besteht aus elf Jägern und zehn Großen Kriegern. Die Jäger haben unterschiedliche Stärkewerte (von eins bis zehn), wobei der Wert fünf doppelt vorhanden ist. Für die Großen Krieger gilt ein vorgegebenes Kräfteverhältnis, welches durch die Stammeskarte definiert wird. Beispiel: Der Medizinmann steht über dem Regenmacher und der Squaw, aber er wird vom Häuptling und vom Späher dominiert.
Jeder Spieler legt nun reihum eine seiner Handkarten offen unter den Büffelplatz, den er erbeuten möchte. Anschließend zieht er die oberste Karte seines für die erste Jagdzeit ausgewählten Kartendecks nach, sodass er immer drei Karten auf der Hand hält. Wenn man keine Karten mehr nachziehen kann, wird mit den restlichen Handkarten weitergespielt. Für die Erbeutung der Büffel zählen ausschließlich die Jägerkarten. Der Spieler, der an einem Büffelplatz mit seinen Jägern insgesamt den höchsten Stärkewert erreicht, erhält nach sieben ausgespielten Karten die Büffelkarte.
Große Krieger machen bei den drei Wertungen Gefangene. Der Spieler, der an einem Büffelplatz einen Großen Krieger ausliegen hat, erhält alle Jäger und besiegte gegnerische Große Krieger, die an diesem Büffelplatz liegen. An einem Büffelplatz kann immer nur ein Großer Krieger eines einzelnen Spielers offen liegen. Denn sobald ein Spieler einen Großen Krieger an einen Büffelplatz legt, an dem sich bereits ein anderer Großer Krieger eines Mitspielers befindet, kommt es sofort zum Kräftemessen, das wie bereits erwähnt durch die Stammeskarte entschieden wird. Die Karte des unterlegenen Spielers wird dann umgedreht und zählt bei der Wertung als Gefangener.
Sobald jeder Spieler sieben Karten ausgespielt hat, endet die erste Jagdsaison von Manitou und die erste Wertung erfolgt. Der Spieler, der mit seinen Jägern an allen drei Büffelplätzen insgesamt die höchste Gesamtstärke hat, bekommt als Strafe eine Fellräuberkarte aufgebrummt, die zehn Minuspunkte zählt. Es geht also darum, an einem oder zwei Büffelplätzen Jäger mit den meisten Stärkepunkten liegen zu haben, ohne aber gleichzeitig an allen drei Plätzen die größte Gesamtstärke zu erzielen. Gefangene zählen jeweils einen Punkt. Anschließend wechselt der Geber, und die zweite bzw. danach die dritte Jagdzeit beginnt. Gewinner ist derjenige, der nach allen drei Jagdzeiten die meisten Punkte erspielt hat.
spielbox-Rezension
Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Manitou in Ausgabe 3/97 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Manitou' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Meinung
Manitou ist ein reines Kartenspiel, das wenig Aufbauaufwand erfordert. Die Illustration ist recht hübsch, und die Karten sind in etwa so dick wie beispielsweise bei Wizard. Das Spiel eignet sich sowohl für zwei, drei oder auch vier Teilnehmer. Speziell im Spiel zu viert fällt es jedoch schwer, die Züge aller Mitspieler richtig vorauszusehen. Die richtige Einschätzung der voraussichtlichen nächsten Spielzüge des Gegners ist im Zweierspiel meistens einfacher, allerdings kann man bei einer Fehleinschätzung auch extrem zurückfallen.
Die Regeln sind gut erklärt und trotz des einfachen Spielprinzips bietet Manitou eine angenehme Spieltiefe, die Taktikern gefallen dürfte. Aber auch Gelegenheitsspieler könnten sich für Manitou begeistern, weil das Nachziehen der Karten einen gewissen Glücksfaktor beinhaltet. Strategen können diesen Glücksfaktor aber minimieren, indem sie die Regeln einfach dahingehend abändern, dass die nachzuziehenden Karten ausgewählt werden dürfen. Diese Regelmodifizierung bringt mehr Pep ins Spiel, weil man dadurch besser auf die gespielten Karten der Mitspieler reagieren kann. Gute Bluffer haben dann jedoch einen kleinen Vorteil. Außerdem gewinnen die Großen Krieger noch mehr an Wichtigkeit, weil gerade die letzte gespielte Karte oftmals über die Gefangenen entscheidet. Und wenn an dem Büffelplatz viele eigene Jäger ausliegen, kann man diese mit Hilfe eines gewonnenen Kräftemessens zurückgewinnen. Eigene Jägerkarten werden übrigens zum Reservestapel zurückgelegt und können für die nächste Jagdzeit wieder ausgewählt werden.
Last not least nutzt sich Manitou nicht ab, sondern bringt immer wieder neue Konstellationen, die zu langlebiger Spiellaune führen.
Fazit
Klein, aber oho! Manitou bietet relativ viel Spielspaß für wenig Geld, und kann daher sowohl Gelegenheitsspielern als auch Taktikern durchaus weiterempfohlen werden.
Mehr Informationen zu Bewertungen, dem Spielgefühl und Brettspielen in unserer Datenbank findet ihr in unseren Antworten auf häufige Fragen (FAQ).