OperaFoto: Ludoversum

Opera

Die Spieler schlüpfen in Opera in die Rolle von Gönnern der Oper. Diese bauen europäische Opernhäuser aus und engagieren Opernmeister aus verschiedenen Epochen. Zur Seite stehen ihnen verschieden wählbare Charaktere.

Bewertung

Durchschnitt: 3.4 von 5 (9 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
80 - 140 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Phasenwahlspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Musik, Neuzeit, Europa, Gesellschaft, Kunst und Kultur

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2009

Anleitung herunterladen

Opera: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Opera' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Anfang des 16. Jahrhunderts begann das große Zeitalter der Opern, das sich die nächsten Jahrhunderte fortsetzen sollte. Während dieser Zeit verzauberten herausragende Komponisten die Opernbühnen Europas. In Opera werden mit Hilfe von verschiedenen Charakteren Musikstücke gekauft, Opernhäuser errichtet und Künstler wie Mozart oder Beethoven unterstützt, um mit den renommiertesten Opernstücken die meisten Siegpunkte zu erlangen.

Opera wird über drei Epochen (Barock, Klassik und Romantik) gespielt, wobei jede von diesen aus drei Spielrunden besteht. Nach Abschluss einer Epoche wird immer eine Wertungsrunde durchgeführt. Vor Spielbeginn werden die sechs im Spiel vorkommenden Komponisten gemischt und zufällig auf der Ruhmesleiter ausgelegt. Je nach Spieleranzahl wird eine bestimmte Menge an Musikstücken verdeckt gezogen und auf die entsprechenden Komponisten gelegt. Danach erhält jeder Spieler ein paar Dukaten, einen Sichtschirm und dazu ein Startgebäude in Venedig. Insgesamt gibt es sechs Städte im Spiel, wobei aber erst mit Beginn der dritten Epoche in wirklich allen Städten gebaut werden kann. Jedes Operngebäude hat maximal einen Hauptsaal und kann je nach Epoche mit unterschiedlich vielen Nebensälen ausgebaut werden.

In der ersten Phase einer Runde wird das Budget für alle Spieler festgelegt. Dazu bietet jeder verdeckt einen beliebigen Betrag in Dukaten. Je nach Gebot rücken die Spieler mit ihrem Marker auf der Budgettabelle nach oben, wobei das Budget des aktuell Führenden auf der Tabelle zuerst angepasst wird. Die restlichen Spieler folgen entsprechend der Positionen ihrer Budgetmarker. Während des Spiels ist immer derjenige zuerst an der Reihe, der auf der Budgettabelle aktuell am höchsten und zugleich am weitesten links steht. Als nächstes haben die Spieler die Möglichkeit, sechs verschiedene Charaktere zu verwenden. Dafür müssen sie ihren Budgetmarker auf der Tabelle um die Gebühr für den gewünschten Charakter herabsetzen. Pro Runde kann jede Person nur einmal genutzt werden. Hat ein Spieler eine Person gewählt und deren Aktion ausgeführt, ist der nun Führende auf der Budgettabelle mit der Charakterwahl an der Reihe. Die Aktionsmöglichkeiten von Angestellten sind gegen Zahlung einer Gebühr auch von Mitspielern nutzbar. Expertencharaktere können allerdings nur vom Spieler, der die Person gewählt hat, eingesetzt werden. Sobald keine Charaktere mehr zur Verfügung stehen oder alle gepasst haben, ist die Aktionsphase beendet. Nun erhalten die Spieler für alle Musikstücke in ihren Opernhäusern Einkommen in Form von Dukaten. Je mehr Stücke in einem Opernhaus aufgeführt werden, desto höher ist der Betrag. In der gleichen Stadt sind allerdings niemals zwei Musikstücke desselben Komponisten erlaubt.

Folgende Angestellte und Experten stehen den Spielern in jeder Runde zur Verfügung: Mit dem Impressario können bis zu zwei auf den Komponisten ausliegende Musikstücke gekauft werden. Der Preis eines Stückes entspricht dabei immer dem aktuellen Ruhmeswert des jeweiligen Künstlers. In dieser Aktion mitinbegriffen ist das komplette Neuanordnen aller Musikstücke in den eigenen Opernhäusern. Mit dem Architetto werden bis zu zwei Gebäudeteile für die verschiedenen Städte gekauft. Dabei müssen für jeden Saal, den ein Bauteil aufweist, zwei Dukaten entrichtet werden. Die Signora ermöglicht es, ein Musikstück an den sogenannten Palazzo für entweder Siegpunkte oder Dukaten zu verkaufen. Neben diesen Angestellten gibt es noch die drei Experten. Der Maestro verdoppelt das Einkommen für die Musikstücke in der Stadt, in der er sich aktuell befindet. Mit dem Critico kann ein gewünschter Komponist auf der Ruhmesleiter um ein oder zwei Stufen herauf- oder herabgesetzt werden. Wählt ein Spieler dagegen den Esperto, so erhält er für alle Musikstücke der Stadt, in die der Charakter gezogen wurde, sofort Siegpunkte. Danach muss er allerdings sein wertvollstes Stück in dem betreffenden Opernhaus abgeben.

Am Ende einer Runde wird die Ruhmesleiter der Komponisten angepasst. Der Künstler, von dem aktuell die meisten Musikstücke in allen Opernhäusern zusammen aufgeführt werden, rückt auf der Leiter eine Stufe auf. Des Weiteren werden alle nicht gekauften Musikstücke von den Komponisten entfernt, durch neue ersetzt und alle Charakterkarten wieder bereitgelegt. Nach Runde drei, sechs und neun folgt jeweils eine Wertungsrunde, in der es Punkte für alle Musikstücke gibt, die in eigenen Hauptsälen aufgeführt werden. Nebensäle zählen hierbei nicht. Ein Stück bringt so viele Punkte ein, wie der Komponist aktuell an Ruhmeswert hat. Außerdem gibt es für jede Epoche einen Jahrhundertkomponist, dessen Musikstücke Bonuspunkte einbringen, sofern diese in Hauptsälen platziert sind. Pro leerem Opernsaal gibt es allerdings einen Minuspunkt. Nach Abschluss von Runde neun und der anschließenden letzten Wertungsrunde gewinnt der Spieler Opera mit den meisten Siegpunkten.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Opera in Ausgabe 6/09 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Opera' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Das Spielmaterial von Opera lässt sich am Besten mit zwei Wörtern beschreiben: prächtig und umfangreich. Die Spielvorbereitung dauert deshalb ein bisschen, und auch die zu erledigenden Punkte zwischen den einzelnen Spielrunden verlangen zumindest in den ersten zwei Partien immer mal wieder einen kurzen Blick in die Regel, damit ja nichts vergessen wird. Nachdem aber das Regelwerk verstanden und ein erster Überblick über die vielen Gebäudeteile, Musikstücke, Charaktere, Komponisten und Marker hergestellt ist, kann das Spiel genossen werden.


Während einer Partie werden die Spieler vor allem in den ersten drei Runden immer mal wieder in Geldnöten stecken. Auf teure Musikstücke sollte daher anfangs nach Möglichkeit verzichtet werden. Stattdessen lohnen sich Investitionen in Gebäudeerweiterungen und vor allem auch in neue Opernhäuser, da in den späteren Wertungen vor allem die Hauptsäle immens von Bedeutung sind. Unmittelbar vor den Wertungsrunden sollten die Spieler aber auf den Kauf von Gebäudeteilen verzichten, da diese häufig nicht mehr rechtzeitig mit Musikstücken gefüllt werden können und jeder leere Saal einen Minuspunkt bedeutet. Das richtige Timing ist an dieser und an vielen anderen Stellen bei Opera ohnehin ein entscheidender Aspekt.

Die Budgettabelle, von der die Spielerreihenfolge abgeleitet und die Charaktere bezahlt werden, ist sehr übersichtlich und spielt für die eigenen Planungen stets eine entscheidende Rolle. Weiterhin ist die Reihenfolge in der die einzelnen Personen gewählt werden immens wichtig und sollte immer gut durchdacht sein. Kauft ein Spieler zum Beispiel neue Musikstücke und danach weitere Gebäudeteile, so hat er erst in der nächsten Runde wieder die Möglichkeit, alle Musikstücke in seinen Opernhäusern neu anzuordnen. In gewisser Weise ist jeder natürlich auch immer von der Auswahl der Mitspieler abhängig, da in den meisten Fällen niemand so weit auf der Budgetleiste voraus sein wird, dass er nacheinander gleich mehrere Charaktere wählen darf. So muss auch immer mit den Aktionen der Mitspieler geplant und gerechnet werden. Wer einen der drei Experten benutzen möchte, sollte diesen ohnehin recht früh wählen, da in diesen Fällen ein Mitbenutzen nicht möglich ist. Unglücklicherweise betrifft das Zeitproblem aber nicht nur die Experten, denn auch bei den Angestellten ist es oft sehr nachteilig, wenn ein Spieler zu spät an der Reihe ist. Die begehrtesten Gebäudeteile und Musikstücke sind nämlich dann oftmals schon vergeben. Das Motto von Opera könnte somit passend lauten: "Wer zu spät dran ist, den bestraft der Mitspieler!".

Die meisten Siegpunkte außerhalb der Wertungsrunden lassen sich mit dem Esperto machen, denn bei einem Opernhaus mit fünf Musikstücken erhält der betreffende Spieler unter Umständen massig Siegpunkte. Dies lohnt sich häufig, auch wenn das wertvollste Stück danach abgegeben werden muss. Langfristig sind natürlich die eigenen Hauptsäle am wichtigsten. In diesen müssen in den Wertungen unbedingt Musikstücke von Künstlern aufgeführt werden, die aktuell möglichst hoch auf der Ruhmesleiter stehen. Keiner sollte sich allerdings nur auf einen Komponisten konzentrieren, denn schnell verliert ein solcher durch den Critico mal ein oder zwei Stufen auf der Ruhmesleiter.

Hinsichtlich des Spielsieges muss bei der Ausstattung der eigenen Opernhäuser ein gesunder Mittelweg gefunden werden. Wer insgesamt zu wenig Opernhäuser hat, dem fehlen die Hauptsäle und somit die Möglichkeiten zum Punkte machen. Auf der anderen Seite ist aber auch ein Ausbau der bestehenden Gebäude notwendig, um mehr Stücke aufführen und damit das eigene Einkommen steigern zu können. Selbst der beste Opera-Spieler braucht jedoch für den Spielsieg auch ein Quentchen Glück. Werden nämlich immer die falschen Musikstücke gezogen oder machen die Mitspieler ein ums andere mal genau das, was man eigentlich am wenigsten möchte, dann ist dagegen halt kein Kraut gewachsen. Je mehr Mitspieler, desto unkalkulierbarer wird Opera aus diesem Grund. Dafür bringen mehr Teilnehmer einen größeren Wettstreit und wesentlich mehr Abwechslung mit sich und es werden dann in jeder Runde auch fast immer alle Charaktere gekauft und eingesetzt.

Fazit

Zugegeben, das Spielthema wird wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sein, dafür ist es unverbraucht und technisch gut umgesetzt. Auch wenn Opera nichts bahnbrechend Neues bietet, so kann es dennoch mit einem gut gelungenen Mix aus verschiedenen Mechanismen und dank seiner Aufmachung überzeugen. Abschließend betrachtet geht dieses Opernspektakel schon eher in Richtung Vielspieler, da es doch etwas komplexer und vor allem auch zeitaufwendiger ist. Es gibt aber mit Sicherheit den ein oder anderen Gelegenheits- bzw. Familienspieler, der Opera als ein Juwel für sich entdecken wird.

Opera Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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