SpartacusFoto: Heidelberger Spieleverlag, 2014

Spartacus

Die Spieler versuchen in Spartacus mit Hilfe ihrer Gladiatoren 12 Ruhmpunkte zu erspielen. Dazu fädeln sie Intrigen ein, lassen ihre Gladiatoren kämpfen, bestechen und versuchen Einfluss zu gewinnen.

Bewertung

Durchschnitt: 4.5 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
3 - 4 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 16 Jahren
Dauer:
120 - 180 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
TV & Kino, Kampfsport, Sport, Altertum, Europa, Italien

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2013

Anleitung herunterladen

Spartacus: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Spartacus' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Spartacus ist das Brettspiel zur TV-Serie. Zwar wurde auf einen entsprechend plakativen Untertitel verzichtet, jedoch beseitigt bereits das eindeutige Titelbild jegliche Zweifel. Wie in der Serie dreht sich alles im Wesentlichen um drei Dinge: Sklaven/Sklavinnen kaufen, sich in Gladiatorenkämpfen mit den Mitspielern messen und gegen diese fiese Intrigen einfädeln. Ruhm zu sammeln bedeutet, an Einfluss zu gewinnen -und genau das ist eigentlich das einzige Ziel.

Jeder Spieler erhält pro Runde drei Intrigenkarten, die sich in die Kategorien Machenschaften (gegen Mitspieler gerichtete Aktionen, z.B. Charakter verletzen), Reaktionen (z.B. Machenschaften verhindern) und Wachen unterteilen. Im Gegensatz zu Einmal-Reaktionen werden Wachen ausgelegt und schützen permanent vor Attacken -allerdings nur, wenn ein entsprechender Würfelwurf erfolgreich ist. Das Handkartenlimit ist vom bereits erlangten Einfluss linear abhängig und steigt kontinuierlich. Anstelle die Intrigen zu nutzen, können sie auch an die Bank „verkauft“ werden.

In der folgenden Marktphase kann beliebiges Eigentum mit der Bank und mit den Mitspielern gehandelt werden. Außerdem werden nacheinander mehrere Auktionen durchgeführt, bei denen verdeckt geboten wird. Es gibt Sklaven, Gladiatoren und Ausrüstungsgegenstände zu erwerben. (Gesunde Sklaven erhöhen das Einkommen pro Runde, gesunde Gladiatoren verursachen dagegen Kosten.) Danach wird eine separate Bietrunde für die Rolle des Veranstalters durchgeführt. Dieser ist automatisch neuer Startspieler, erhält einen Einflusspunkt hinzu und darf nacheinander zwei Spieler einladen, in der Arena mit einem ihrer Gladiatoren zu kämpfen. Wer ein solches Angebot ernsthaft ausschlägt, verliert zur Strafe Einfluss.

Die Duelle in der aus Sechseckfeldern bestehenden Arena werden hauptsächlich durch Würfel bestimmt. Jeder Charakter besitzt zu Beginn eine bestimmte Zahl für Angriff, Verteidigung und Bewegung -in Summe ist dies gleichzeitig quasi die Anzahl seiner Lebenspunkte. Bewegung und Angriff können in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Wie bei Risiko werden die Angriffs- den Verteidigungsergebnissen gegenübergestellt. Für jede nicht geblockte Attacke muss der Verteidiger einen seiner Würfel entfernen. Wer eine Eigenschaft auf 0 reduzieren muss, verliert den Kampf. Sind sogar zwei auf 0, gilt der Recke als schwer verwundet und muss künftig jede Runde würfeln, ob er wieder gesund wird, oder vielleicht sogar seinen Wunden erliegt. Drei Mal 0 ist gleichbedeutend mit einer Enthauptung. Doch auch wenn der Verlierer zunächst überlebt, entscheidet allein der Veranstalter über Leben oder Tod. Daumen hoch oder runter.

Für jeden gewonnenen Kampf erhält ein Spieler einen Einflusspunkt und sein Gladiator einen Gunst-Marker, der gleich mehrere Vorteile bietet: Er sorgt bei seinem nächsten Auftritt für zusätzliches Einkommen (Tribut) und schützt vor einer Exekution, die den Veranstalter einen Einflusspunkt kosten würde. Wer drei Siege schafft, darf sich sogar Champion nennen und wird garantiert nicht mehr exekutiert.

Doch bei einem Kampf dürfen nicht nur die beiden involvierten Spieler mitfiebern, denn jeder darf Wetten platzieren: auf Sieg, Verletzung und Enthauptung. Sobald mindestens ein Spieler am Ende einer Phase 12 Einflusspunkte gesammelt hat, endet die Partie. Bei Gleichstand entscheidet ein finales Turnier über den Gewinner von Spartacus.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Spartacus in Ausgabe 5/09 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Spartacus' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Materialseitig darf sich Spartacus auf eine Stufe mit Battlestar Galactica stellen: Die gestochen scharfen Fotos zahlreicher Charaktere aus der Serie sorgen für großes Interesse und die passende Stimmung. Wer hätte gedacht, dass das Kaufen und Handeln von Sklaven so viel Spaß machen kann? Doch auch die Arenakämpfe überraschen und erwecken nicht gerade den Eindruck, „mal eben“ für ein Lizenzprodukt hingeschludert worden zu sein. Im Gegenteil: Durch die verschiedenen Nahkampf- und Fernwaffen sowie Rüstungen ergeben sich sehr unterschiedliche Taktiken, die auch von der Schnelligkeit des Gladiators abhängen. So hat ein Dreizack beispielsweise eine Reichweite von 2 Feldern und ermöglicht es, kräftigere Gegner auf Distanz zu halten. Durch das Auswürfeln der Initiative kommt ein weiteres cineastisches Element hinzu, das das eine oder andere Duell sogar episch wirken lässt. Aber es macht auch Spaß, als Veranstalter den Daumen zu senken und den Verlierer damit noch mehr zu demütigen. Davon sollte insbesondere zu Beginn Gebrauch gemacht werden, denn sobald das Volk seine erfolgreichen Promis wiedererkennt („Gunst“), wird dieses Vergnügen einfach zu teuer.

Gold gibt es dagegen immer genug (durch Verkauf von Intrigenkarten), um am Markt wieder aktiv werden zu können. Wer nach Punkten hinten liegt, braucht zudem keine Angst vor fiesen Intrigen haben. Leider sorgt diese Ausgewogenheit auch dafür, dass es nur sehr langsam voran geht. Selbst wer die „kurze“ Version mit hohem Start-Einfluss spielt, schafft es kaum in unter 2 Stunden, die „mittlere“ liegt bei etwa 3 Stunden. Richtig interessant wird es aber eigentlich erst in der langen Fassung, bei der die Gladiatoren Gelegenheit haben, sich zu entwickeln. Denn wer will schon Frischlinge gegeneinander kämpfen sehen, wenn auch die Aussicht besteht, zwei Champions gegeneinander antreten zu lassen?

Und es gibt noch ein zweites Argument für die Vollversion: Gerade zu Beginn ist das Hantieren mit den Intrigen sehr reizvoll, da diese ein individuelles Mindestmaß Einfluss voraussetzen, um ausgespielt werden zu können. Und dieser Einfluss lässt sich durch Unterstützung durch Mitspieler erreichen! Überhaupt sind Absprachen und Handel zwischen den Spielern gern gesehen. Intrigen und Verrat werden dadurch gelebt -wie in der TV-Serie. Da werden Handkarten ausspioniert, Personen gemeuchelt, und vieles mehr. All dies Geplänkel gehört dazu -auch wenn sich dadurch alles ein wenig zieht.

Fazit

Spartacus bietet spannende Duelle in der Arena und fiese Intrigen zwischendurch. Wer etwas Ausdauer mitbringt, kann tief eintauchen in das atmosphärisch dichte Geschehen, das eine ausgesprochen gute Brettspieladaption darstellt. Sklavinnen kaufen und Gladiatoren hinrichten kann so schön sein! Wer hätte das gedacht?

Spartacus Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Heidelberger Spieleverlag, 2014
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